Corona-Virus und Herzerkrankungen: Was Fachleute empfehlen

Grundsätzlich: Ein erhöhtes Risiko bei einer COVID-19-Erkrankung (Corona Virus) haben Menschen, die älter als 60 Jahre sind „und an chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden“, soviel scheint aktuell wissenschaftlich klar.

Bezüglich der Risiken für Kinder, Jugendliche und jüngeren Erwachsene hält die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) fest: „Nach den aktuell vorliegenden Informationen sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nicht besonders gefährdet. (…) Es ist augenblicklich auch nicht notwendig und wird von Seiten der DGPK auch nicht empfohlen, Ihr Kind allein aufgrund eines angeborenen Herzfehlers zu isolieren.“

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hält fest: “40% der mit COVID-19 infizierten Patienten im Krankenhaus würden an einer kardiovaskulären oder zerebrovaskulären Erkrankung leiden, berichten die Autoren des Schreibens um Prof. Mohammad Madjid, University of Texas in Houston. Fallberichten zufolge entwickelt etwa jeder fünfte hospitalisierte Patient ein akutes respiratorisches Distress-Syndrom, bei 16,7% kommt es zu einer Arrhythmie und bei 7,2% zu akuten Herzschädigungen und einige Patienten scheinen unveröffentlichten Berichten zufolge an einer Myokarditis zu erkranken.”

Das könnte heute und gefährliche Folgen haben und in der Zukunft, wenn die Corona-/Covid-19-Krise überstanden scheint.

  • Aktuell: “Der aktuelle Fokus auf die Symptome des Coronavirus-Infektion birgt die Gefahr, dass die klassischen Symptome eines Herzinfarktes übersehen werden”, so die DGK.
  • Nach der Krise: Wenn sich zeigen sollte, dass Corona-Erkrankte (oder “normale” Grippe-Erkrankte) ohne Diagnose oder ernste Erkrankung eine Myokarditis erlitten haben.

Es ist unter normalen Umständen gut möglich, dass Herz-Risikopatienten nicht wissen, dass sie Risiken haben, weil bei ihnen z.B. Myokarditis gar nie diagnostiziert wurde.

Grippeschutzimpfung gegen Herzinfarkt, lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen und Corona

Wer 2019/2020 Grippe hatte oder möglicherweise eine nicht diagnostizierte oder leichte Form von Covid-19, sollte sich entsprechend auf Myokarditis unteruchen lassen.

Denn auch eine harmlose Grippe kann in Herzmuskelentzündung (Myokarditis) resultieren – wenn man zu früh arbeiten geht oder den Sport wieder aufnimmt. Die Erkrankung bleibt leider oftmals unentdeckt. Aber eine Myokarditis kann lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen und zum plötzlichen Herztod führen.

Wir haben die medizinischen Zusammenhänge zwischen Grippe und Herzrisiken zusammengefasst.

Für die Zukunft: Wegen versteckter Gefahren ist es generell wichtig für den Schutz von Herzpatienten, aber auch für Gesunde, dass diese mit Impfungen (Pneumokokken- und Influenzaimpfung), ihr Risiko für bakterielle Superinfektionen minimieren, hält die deutsche Gesellschaft für Kardiologie weiter fest.

(Photo by CDC on Unsplash)