Frauen erhalten seltener erste Hilfe: Hemmungen?

Umstehende führen bei Frauen seltener eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) durch als bei Männern, vor allem, wenn sich der Notfall an einem öffentlichen Ort ereignet, so eine auf dem Europäischen Kongress für Notfallmedizin vorgestellte Studie.

Dr. Alexis Cournoyer, Co-Autor der Studie, sagte: «Es könnte sein, dass Menschen Angst davor haben, Frauen zu verletzen oder zu berühren. Oder sie glauben, dass die Wahrscheinlichkeit eines Herzstillstands bei einer Frau geringer ist.»

Die Studie zeigt auch, dass ältere Menschen, insbesondere ältere Männer, im privaten Umfeld seltener eine HLW erhalten.

Die Forscher sagen, dass die Herz-Lungen-Wiederbelebung Leben rettet, und fordern alle auf, die Wiederbelebung zu erlernen und sie ohne zu zögern jedem zukommen zu lassen, der sie braucht, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Ort. Dr. Cournoyer, führte aus: «In einem Notfall, wenn jemand bewusstlos ist und nicht richtig atmet, sollten Umstehende nicht nur einen Krankenwagen rufen, sondern auch eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen. Dies erhöht die Chancen der Patientinnen und Patienten erheblich».

Die Forscher nutzten Daten aus Aufzeichnungen von Herzstillständen, die sich zwischen 2005 und 2015 ausserhalb von Krankenhäusern in Kanada und den USA ereigneten. Diese neue Studie bestätigt leider wissenschaftliche Erkenntnisse aus früheren Jahren.

Was tun?

Zur Studie:

  • Die Autor:innen: Dr. Sylvie Cossette (Montreal Heart Institute in Kanada), Dr. Alexis Cournoyer (Hôpital du Sacré-Coeur de Montréal, Kanada)
  • Quelle: European Society for Emergency Medicine (EUSEM INPO): Detail-Informationen