Gemeinde und Kanton

Fallstudie: Im Tessin ist das Public Access Programm mit AED Defibrillatoren erfolgreichDas grösste Public-Access-Programm der Schweiz ist im Kanton Tessin. Reavita war schon im Ideen-Stadium involviert.

Ausgangslage

250 bis 300 Fälle von plötzlichem Herzstillstand ausserhalb von Spitälern registrierte der Kanton Tessin jährlich, davon 35,7 % in einem “urbanen Umfeld” und 64,3 Prozent in ländlichem (Studie: “Novel relocation methods for automatic external defibrillator improve out-of-hospital cardiac arrest coverage under limited resources” von Forschern aus der Schweiz, Italien, Deutschland und Australien, 2018)

Ab 2006 starteten Kanton, Herzstiftung, Kantonsspitäler auf Initiative von Reavita ein kantonsweites Frühdefibrillations-Programm.

Lösung

Die Defibrillatoren wurden strategisch verteilt in Spitälern, bei First Respondern und 150 AEDs an öffentlichen Standorten. Eine wissenschaftliche Evaluation der Standorte ergab, dass die Median-Distanz zwischen einem Herzstillstandopfer und dem nächsten AED 224 Meter beträgt (168 Meter im städtischen Umfeld, 269 Meter in ländlichen Gebieten).

Gleichzeitig wurden Laien zu First Respondern geschult, darunter Polizei, Feuerwehr und normale Bürger, die sich speziell engagieren. Und es wurde die Vernetzung aller Glieder der Tessiner Rettungskette gefördert.

Dies ist aktuell das grösste Herznotfall-Management-Programm der Schweiz und wird wissenschaftlich begleitet.

Rolle Reavita AG (Betreiber rettungskette.ch)

Reavita war Initiant und vom Ideenstadium an im Tessiner Projekt involviert. Reavita hat auch das Programm mit über 250 Philips-AEDs ausgerüstet. In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen haben Reavita-Experten geholfen, die Rettungskette zu vernetzen – insbesondere an der Schnittstelle Ersthelfer vor Ort und den medizinischen Profis.

Die Reavita-Experten können also auf Erfahrungen und Lehren mit allen Involvierten seit 2006 zurückgreifen.

Überlebensraten seit 2006

Eine Studie untersuchte 1’104 Fällen von plötzlichem Herzstillstand im Tessin (“EFFECTIVENESS AND COST-EFFECTIVENESS OF OHCA-EARLY DEFIBRILLATION PROGRAM (EDP) IN SOUTHERN SWITZERLAND”). Die Erkenntnisse der Wissenschafter: “Die Prozentzahl von erfolgreichen Reanimationen stieg erfreulich an.” Und die Überlebensrate bis Krankenhausentlassung zeigte “einen signifikanten Anstieg”.

Eine Langzeit-Studie bilanzierte für den Zeitraum 2005 bis 2014 für 3367 Opfer von Herzstillständen ausserhalb von Spitälern: “(…) eine signifikanten Zunahme der Überlebensrate im Kanton Tessin mit besonders günstigen neurologischen Ergebnissen.” (“Better management of out-of-hospital cardiac arrest increases survival rate and improves neurological outcome in the Swiss Canton Ticino”, 2015).

Das Schweizer Fernsehen SRF recherchierte selbst und bilanziert, der Tessin verzeichne nun “eine sehr hohe Überlebensquote”. Das bestätigt internationale Erkenntnisse.

“Das Vorhalten eines AED gilt schon dann als kosteneffektiv, wenn sich an seinem Standort alle 5 Jahre ein Kreislaufstillstand ereignet, die Kosten pro gewonnenes Lebensjahr entsprechen denen anderer medizinischer Interventionen.” Gültige ERC-Leitlinien 2015, European Resuscitation Council, S. 750

Weitere Erkenntnisse aus Studien im Tessin

Rund 2500 First Responder haben sich im Tessin registriert, über 70 % reagieren innerhalb einer Minute und 79 % sind in 5 Minuten vor Ort, so eine Studie.

Die Kombination des Tessiner Programms aus Herzlungen-Wiederbelebung und AED mit registrierten First Respondern und helfenden Laien ist für den kantonsweiten Erfolg entscheidend.

Die Folgen für den Tessin wurden auch kostenseitig erforscht.

Fazit der Wissenschafter: “Das Früh-Defibrillationsprogramm kann als gute Investition für das Gesundheitssystem in der Südschweiz betrachtet werden.”

Die Studie “Public Defibrillators and Vandalism: Myth or Reality?
” evaluierte die Verlustrate bei öffentlich zugänglichen Defibrillatoren im Tessin. Sie ergab für den Untersuchungszeitraum 2008 – 2012, dass von den rund 150 öffentlich zugänglichen Defibrillatoren nur 3 Vandalismus ausgesetzt waren. Wobei in einem Fall eine Wandbox herunterfiel und in einem zweiten mit einem Graffiti beschmiert wurde. Einen Totalverlust durch Zerstörung oder Diebstahl gab es im Tessin keinen.

Zwischenbilanz Reavita

Nachdem die Resultate des Kantons Tessin sehr positiv sind, haben Kommunenvertreter die Argumente, um eigene Herz-Notfall-Programme mit First Responder-Schulungen und einem Netz an AEDs zu starten. Zu beachten sind die richtige Standortwahl für Defibrillatoren, wie Behörden und Bürger einbezogen und vernetzt werden.

Zudem könnte die Rettungskette durch Innovationen optimiert werden: SmartConnect macht ein Smart-City-Notfallmanagement möglich.

Wir bringen unsere im Tessin und anderen Projekten gesammelten Erfahrungen gerne in Ihr Gemeindekonzept ein.

 

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