Ein 14-jähriges, herzkrankes Bündner Mädchen stirbt laut Medien „nur wenige Schritte von einem Spital entfernt“ im schweizerisch-italienischen Grenzgebiet an einem Herzstillstand. Ihr Tod ist die Folge einer Verkettung von tragischen Umständen und Unterlassungen:
- die Familie hatte offenbar keinen BLS-CPR-Kurs besucht
- die Sanitäter in der Ambulanz kommen sehr rasch, aber ihre Herzdruckmassage genügt nicht als Reanimation
- in der Ambulanz und im sehr nahen norditalienischen Regionalspital gibt es keinen Defibrillator AED (laut Medienbericht eine lokale Sparmassnahme)
- am Sonntag hat kein Notarzt Dienst
- der einzige Rettungshelikopter der Region ist bereits im Einsatz, es muss ein Helikopter aus grosser Distanz anfliegen.
Daraus lassen sich 4 sinnvolle Massnahmen ableiten:
- bei herzkranken Familienmitgliedern oder Mitarbeitenden sollte man einen BLS-CPR-Kurs absolvieren
- die Anschaffung eines kleinen, leichten Defibrillators AED ist für Privat-Haushalte unter Umständen bedenkenswert
- ein Defibrillator AED wird als zentrales Glied jeder Schweizer Rettungskette empfohlen
- auf Ebene Gemeinde/Kanton muss eine lokale, funktionierende Rettungskette aufgebaut werden. Der Kanton Tessin macht dies mit Reavita als Partner beispielhaft und mit viel Erfolg vor.
Eine Überlebensgarantie gibt es bei einem Herzstillstand nicht. Aber die Überlebenschancen eines Opfers steigen dank Schulungen von Laien und dem raschen Einsatz eines laiengerechten Defibrillators AED markant, das zeigen sämtliche wissenschaftliche Studien.
(Quelle/Screenshot: ‚Blick‘ vom 24.10.2018)